Der Carl-Amery-Literaturpreis wird seit 2007 alle zwei Jahre vom Verband deutscher Schriftsteller in Bayern vergeben und ist mit 6 000 Euro dotiert. Er soll an Person und Werk des bayerischen Schriftstellers Carl Amery (1922-2005) erinnern, der politisch hochengagiert mit seiner Publizistik gegen restaurative Tendenzen in Kirche, Gesellschaft und Politik angekämpft und die Vorstellung einer friedlichen und ökologischen Politik vertreten hat.
»Eine unideologische Darstellung und Analyse gesellschaftlicher Wirklichkeit jenseits etablierter Erklärungsmuster und versprengter Erfahrungswelten verlangt (…) eine niemals sich zufrieden gebende sprachliche und formale Anstrengung, verlangt literarische Experimentierfreude und formale Intelligenz«,
schreibt der Verband deutscher Schriftsteller in Bayern und formuliert damit die Grundvoraussetzungen für den Erhalt des Preises: Ausgezeichnet werden Autoren, deren Werk sich kritisch mit der Gegenwart auseinandersetzt und dabei literarisch neue Wege geht. Carl Amerys Streitbarkeit und sein unbestechlicher Blick für gesellschaftliche Missstände verbanden sich in seinen Romanen, Hörspielen und Essays mit einem ausgeprägten Bewusstsein für Formenvielfalt und ausgefeilte Rhetorik. Carl Amery war ein glänzender Stilist, der auch als Romancier gesellschaftliche Analysen in furiose literarische Tableaus verwandelte.
Vergangene Termine dieser Reihe:
Foyer-Bar ab 18.30 Uhr