Helmut Dietl. Der ewige Stenz

Ein Lebensgefühl als Ausstellung

Dietl-Zitate an den Plakatsäulen in München (Foto: © Alke Müller-Wendlandt)
Dietl-Zitate an den Plakatsäulen in München (Foto: © Alke Müller-Wendlandt)

Der Ausstellungstitel »Helmut Dietl und sein München« führt ein wenig in die Irre. Scheint es doch, als ist gerade dieses München, welches der Regisseur und Autor Helmut Dietl in seinen Filmen portraitiert hat, längst legendär-lässiger Sehnsuchtsort – weit über die Grenzen Münchens hinaus. Eine ganze Generation kennt seine Dialoge auswendig. Und die regelrechte Dietl-Mania, welche die Öffnung des Nachlasses sowie die Publikation seiner unvollendeten Erinnerungen (»A bissel was geht immer«, Verlag Kiepenheuer & Witsch) hervorgerufen hat, zeigt: Helmut Dietl ist nicht mehr da, aber sehr präsent. Und: Helmut Dietl, der Erfinder des Schwabinger Lebensgefühls, gehört uns allen.
Unsere Ausstellung »Der ewige Stenz« Helmut Dietl und sein München (14.10.2016 bis 26.2.2017) »bietet eine Fülle neuer Details zur posthumen Dietl-Mania« (Süddeutsche Zeitung) und zeigt deutlich wie sehr Leben und Werk bei Helmut Dietl eins waren: Sein Leben inszenierte er wie einen Film, seine berühmten Fernsehserien schöpften aus autobiographischem Fundus.
Die Helden der Fernsehserien und Uhu Zigeuner aus »Rossini« waren Helmut Dietls Selbstporträts. Mit diesen Figuren hat er die eigenen Möglichkeiten erkundet: Was bedeutet es, ein Mann, ein Münchner, ein denkender und sinnlicher Mensch zu sein?

»Die Leute reden alle immer ein bissel ähnlich, und zwar reden sie natürlich alle immer ein bissel so wie ich.«

Helmut Dietl in Der Spiegel, 1987

Pressestimmen zur Ausstellung

»Jener Regisseur, dessen Werk ohne München nicht zu denken ist. Und der umgekehrt in seinen Serien und Filmen die Stadt derart stimmig und liebevoll-hinterfotzig portraitiert hat, wie sie wohl nie gewesen ist – die jedoch seither so sein möchte, wie Dietl sie gezeichnet hat: locker, lässig, liebenswert, leichtsinnig.«

tz


»Eine kluge Auswahl an Dokumenten ergänzt die Objekte. (…) Wunderbar auch, dass die Kuratoren jenen Brief in Dietls Nachlass gefunden haben, mit dem sich Helmut Fischer 1976 beim Regisseur bewarb – mit einem Verweis auf einen Sketch Helmut Qualtingers: ›Sehr überzeugend habe ich seinerzeit am Stadttheater Leitmeritz einem Bettnässer Profil verliehen‹«.

tz

»Und allein in dieser Anordnung ist schon beschrieben, worum es in der Ausstellung »Helmut Dietl und sein München« geht: München, Dietl und die Lebensfrage der Kunst. Denn eines machen alle fünf kleinen Stationen mit ihren Vitrinen, Fotos, Devotionalien, Textfaksimiles und kleinen Film-Essays klar: Dietl hat das Leben als Kunstwerk  begriffen und war darin unserem Märchenkönig nicht unähnlich«

Abendzeitung

»(…) dann wird klar, dass für Dietl ›Münchner sein‹ keine Frage der Geburt war, sondern der Haltung. Einer Haltung, die alle seine Helden in verschiedenen Formen gelebt haben: lässig, unkorrupt, liberal, antikapitalistisch, feiernd – und männlicherseits auch ein wenig machistisch.«

Abendzeitung

Zitate aus den Helmut Dietl-Filmen

Zu lesen in der Ausstellung, auf unseren Plakaten, Fassadenfahnen, Postkarten und Tischsets:

»Ois Chikago!«
»Gehn tut ois. Bloß wia halt, gell?«
»A jeder Mann muss amoi in Sacramento gwesen sein.«
»A Logik hast du wira Frau.«
»In der Früh sperr ma auf, auf’d Nacht sperr ma wieda zu, außer am Sonntag, da sperr ma ned um Neine auf, sondern um Zehne.«
»So is des im Leben, zerst is schön, und dann is auf amoi ois vorbei.«

Münchner Geschichten (1975)

»Ich nehme an, du möchtest sagen, dass ich meine intellektuelle Überlegenheit nicht ausspielen soll.«
»Woran es liegt, dass sich der Einzelne nicht wohlfühlt, obwohl es uns allen so gut geht.«

Der ganz normale Wahnsinn (1979/80)

Zitate der Helmut Dietl-Helden auf den Postkarten des Literaturhauses
Zitate der Helmut Dietl-Helden auf den Postkarten des Literaturhauses

»Wie meinst Krise, Spatzl?«
»Schade, Stimmung ist weg… mal sehen, ob sie wiederkommt.«
»Viel schlimmer ist, dass wir in München ein Publikum haben, das jeden Reinfall zu einem einmaligen Erlebnis hochjubelt.«
»A bissel was geht immer.«
»Ehrlich gesagt, ich interessiere mich wahnsinnig für Frauen!«
»Gell, des sag ich Ihnen gleich, im Fall, dass Sie mich ansprechen wollen, da brauchens sich gar ned anstrengen, weil bei mir geht nix.«
»Sind’S ein rechter Weinkenner auch? So ein Massel, dass Sie dabei sann. Weil allein hätten wir Banausen uns wahrscheinlich einen rechten Sauerampfer bestellt. Was meinst jetzt du, Spatzl?«
»Wie meinst schrullig, Spatzl?«
»Geht doch nichts über eine 68er Güldene Abtsleite-Trockenbeerenspätauslese.«
»Immer des Gschiss mit der Elli.«

Monaco Franze (1983)

»Ich scheiß dich sowas von zu mit meinem Geld.«
»Essen’S was, trinken’S was, tun Sie sich amüsieren, jeder Tag kann der letzte sein!

Kir Royal (1986)

»Ich bin die, die du immer gesucht hast. Siehst du das nicht, du Arschloch?«
»Was verstehst du denn von Literatur, du Lyriker?«

Rossini oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief (1997)

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