BEHIND THE SCENES: Stefan Zweig in München

Ausstellungsaufbau

Stefan Zweig-Ausstellung Aufbau
Die Transportkisten sind geöffnet, Material, Werkzeug und Getränke da – es kann losgehen.

Vor einer Woche begann der Aufbau, morgen ist es soweit: die Ausstellung »›Wir brauchen einen ganz anderen Mut‹ Stefan Zweig – Abschied von Europa« eröffnet im Literaturhaus.
Hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: In der Ausstellung wuselte es in den letzten Tagen bis spät in den Abend hinein – vor allem das Aufbauteam, angeleitet von Ausstellungsgestalter Peter Karlhuber, sägte, schraubte, bohrte, strich, hängte, beleuchtete…

»Ausstellungen über Literatur brauchen deutliche Zeichen. Und gestaltete Räume. Manuskripte und Bücher – das wäre mir zu wenig,«

so Peter Karlhuber über die aufwendige Inszenierung.

BesucherInnen, die die Galerie des Literaturhauses betreten, befinden sich zunächst in der der großbürgerlichen Welt des Fin de Siècle: ein dunkelroter Teppich und Holzvertäfelungen bestimmen die Atmosphäre. Dann jedoch werden die Teppiche des Grand Hotels aufgerollt, eine Zwischenwelt entsteht.

»Für mich ist es immer sehr spannend, wie eine Ausstellung an einem neuen Ort besondere Akzente bekommt. In München wird diese durch das Hotel Metropole noch viele deutlicher. Das ist phantastisch. Es wird zum Zeichen für die ganze Ausstellung. Die elegante Hotelwelt einerseits und die Gestapo-Haupt Leitstelle andererseits – das sind die beiden Pole.«

Das Modell des Hotel Métropoles steht als zentrales Symbol in der Mitte der Ausstellung. Das Wiener Grand Hotel Gebäude wurde 1938 zur Gestapo-Leitstelle. Das Hotel ist zudem Schauplatz von Stefan Zweigs »Schachnovelle«
Das Modell des Hotel Métropoles steht als zentrales Symbol in der Mitte der Ausstellung. Das Wiener Grand Hotel Gebäude wurde 1938 zur Gestapo-Leitstelle. Das Hotel ist zudem Schauplatz von Stefan Zweigs »Schachnovelle«

Inzwischen ist auch Klemens Renoldner, Leiter des Stefan Zweig Centres Salzburg und Kurator der Ausstellung, angereist, um die letzten Exponate anzubringen und erste Interviews zu geben. Er beschäftigt sich seit 25 Jahren mit dem jüdisch-österreichischen Schriftsteller:

»Stefan Zweig versuchte die geistigen und politischen Strömungen seiner Zeit kennenzulernen. Er war mit Sigmund Freud, James Joyce, Paul Valery, Walter Rathenau, Rainer Maria Rilke und Thomas Mann in enger Verbindung. Er organisierte Netzwerke zwischen Künstlern in ganz Europa. Das ist faszinierend. Und außerdem schrieb er einige grandiose Erzählungen…«

Bei der morgigen AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG wird Klemens Renoldner über Stefan Zweigs Werk und seine letzten Lebensjahre im Exil sprechen, Udo Wachtveitl liest ausgewählte Passagen aus Stefan Zweigs Werk.

Der Eingangsbereich, in dem die alte Grand-Hotel-Stimmung als »Welt der Sicherheit« inszeniert wird, ist fast fertig …
Der Eingangsbereich, in dem die alte Grand-Hotel-Stimmung als »Welt der Sicherheit« inszeniert wird, ist fast fertig …

»WIR BRAUCHEN EINEN GANZ ANDEREN MUT« 
STEFAN ZWEIG – ABSCHIED VON EUROPA
Eine Ausstellung des Österreichischen Theatermuseums, Wien
5.3. bis 7.6.15

Kurator: Klemens Renoldner // Ausstellungsgestaltung: Peter Karlhuber
Mo-Fr 11-19 Uhr, Sa/So/Feiertage 10-18 Uhr
Eintritt: Euro 5.- / 3.-
(Studierende zahlen montags nur 2.- Euro!)

4 Kommentare zu “BEHIND THE SCENES: Stefan Zweig in München”

  1. Also wir sind komplett begeistert von der Ausstellung. Die Münchner Erweiterung hat sogar für alle, die die Ausstellung bereits in Wien gesehen haben, noch einige Überraschungen bereit. Berichten Sie uns doch, wenn Sie die Ausstellung gesehen haben!

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