Moderation: Cornelia Zetzsche (Bayerischer Rundfunk)
Es war Helen Macdonalds Kindheitstraum, einen eigenen Habicht zu zähmen und aufzuziehen. Nach dem unerwarteten Tod ihres Vaters träumt sie ihn in Wirklichkeit. Sie zieht das Habichtweibchen Mabel auf. Durch die intensive Beschäftigung mit dem Vogel wächst eine Nähe zwischen Mensch und Tier heran, die heilende und tröstende Wirkung auf Macdonald hat. All das was Mabel ist, will sie auch sein: eine Einzelgängerin, frei von Trauer und immun gegen die Unwegsamkeit des Lebens. »H wie Habicht« (Allegria) beschreibt das spannende Abenteuer einer Frau, die sich ihren Herzenswunsch erfüllt. Auch in Deutschland hat Helen Macdonald mit ihrem Buch zahlreiche Leser begeistert.
»Um einen Greifvogel abzurichten, muss man ihn wie einen Greifvogel beobachten, erst dann kann man vorhersagen, was er als Nächstes tun wird. Schließlich sieht man die Körpersprache des Vogels gar nicht mehr – man scheint zu fühlen, was der Vogel fühlt. Die Wahrnehmung des Vogels wird zur eigenen. Als die Tage in dem abgedunkelten Raum vergingen und ich mich immer mehr in den Habicht hineinversetzte, schmolz mein Menschsein von mir ab.«