Di 4.12.18 // 20.30 Uhr // Saal
Bar ab 20 Uhr
Comic live

Die Unheimlichen

Comic LIVE mit Barbara Yelin & Lukas Jüliger

Moderation: Christoph Haas

»Das Grauen hat viele Gesichter, und manche davon kennt man aus der Wirklichkeit!«

In der von Isabel Kreitz herausgegebenen Reihe »Die Unheimlichen« interpretieren deutsche Comiczeichner*innen klassische und moderne Schauergeschichten neu (z.B. Kreitz selbst Sarah Kahns Gruselgeschichte »Den Nachfolgern im Nachtleben«, Nicolas Mahler Elfriede Jelineks »DER FREMDE!«).
Wie entledigt man sich am besten eines Wassergespensts? Barbara Yelin hat den Gruselklassiker »Das Wassergespenst von Harrowby Hall« ( J.K. Bangs) zeichnerisch interpretiert und dem zauberhaft-wässrigen Geist Leben (und Tod!) eingehaucht.
In Edgar Allen Poes »Berenice« verliert ein ungeliebter Mann die Kontrolle über sich selbst. Wie die perlweißen Zähne der Angebeteten in seinen
Besitz gekommen sind? Comic-Künstler Lukas Jüliger weiß die Antwort.
Heute sprechen Barbara Yelin & Lukas Jüliger über diese bemerkenswerte Reihe, verstörende Alltäglichkeiten, abgründige Besonderheiten, die Vielfalt der künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten & zeigen Auszüge aus ihren Adaptionen. Als Intro & Outro gibt es schaurigschönes LIVE-Zeichnen mit Lukas Jüliger & Barbara Yelin.

»DAS WASSERGESPENST VON HARROWBY HALL«
John Kendrick Bangs (1862-1922) sehr humorvolle Beschreibung, wie man sich eines Wassergespensts erfolgreich entledigt, bekommt von Barbara Yelin Leben (und Tod) eingehaucht. Wundervoll britisch ist die Atmosphäre, die sie hier zeichnet, der skizzenhafte Strich flüchtig und schön wie das Gespenst und der Einsatz der Farbe kraftvoll wie das Element Wasser selbst.

»BERENICE«
In »Berenice« von Edgar Allan Poe (1809-1849) geht es um unerfüllte Liebe und die Frage, wohin es führen kann, wenn der ungeliebte Part die Kontrolle über sich selbst verliert. Sein Held besitzt schließlich ein Schächtelchen mit den perlweißen Zähnen der Angebeteten und erinnert sich nicht, wie er dazu gekommen ist. Dass Lukas Jüliger den Leser ist das Reich der Otaku entführt, ist ebenso überraschend wie schlüssig, denn in dieser japanischen Fankultur ist Fetischismus selbstverständlich, aber Kontrollverlust unvorstellbar.