Mi 9.3.22 // 20 Uhr // Saal & Stream
»Das Wagnis der Öffentlichkeit«

Hannah Arendt ›Wir Flüchtlinge‹

Wolfram Eilenberger IM GESPRÄCH MIT DONATELLA DI CESARE

Lesung: Julia Cortis

Sie war selbst 13 Jahre lang staatenlos und wusste aus eigener Erfahrung, was es heißt, ohne Rechte, ohne Beruf, ohne gesellschaftliche Anerkennung im Exil zu leben. In ihrem berühmten Essay »We Refugees« (1943 // dt. 1986) spricht sich Hannah Arendt für ein kulturelles und politisches Selbstbewusstsein von Geflüchteten aus, ihr Postulat vom »Recht, Rechte zu haben« ist heute aktueller denn je. Donatella Di Cesare, Professorin an der Universität Rom, analysiert in ihrem vielbeachteten Buch »Philosophie der Migration« (Matthes & Seitz) die grundlegende Bedeutung von Begriffen wie Flucht und Ankommen, Exil und Emigrant, Staat und Territorium. Klug und kämpferisch fordert sie eine Politik der Gastfreundschaft angesichts der Flüchtlingsbewegungen unserer Zeit. Mit dem Autor und Philosoph Wolfram Eilenberger (»Feuer der Freiheit. Die Rettung der Philosophie in finsteren Zeiten, 1933–1943« u.a.) diskutiert sie über Hannah Arendts wegweisenden Essay und seine Bedeutung für die Gegenwart.