Seminarleitung: Daniela Dröscher (Autorin) & Jan Valk (Lektor, Kiepenheuer & Witsch)
»Ich glaube fast«,
schreibt der Dramatiker Henrik Ibsen,
»wir sind allesamt Gespenster (…) Es ist ja nicht nur, was wir von Vater und Mutter geerbt haben, das in uns herumgeistert; auch alte abgestorbene Meinungen aller Art, alte, abgestorbene Überzeugungen und Ähnliches.«
In diesem Seminar möchten wir gemeinsam unseren Gespenstern auf die Spur kommen. Mit dem besten Werkzeug, das es dafür gibt: der Literatur. Gespenster sind etwas, das umgeht – aber eben vor allem auch etwas, was umtreibt. Wir suchen nach Texten Erlebnissen, Begegnungen, Stimmungen oder auch Gedanken (fixen Ideen!), die man nicht mehr loswird. Manchmal erinnern sie an etwas, was man lieber hätte vergessen wollen, manchmal ermahnen sie uns und manchmal stiften sie auch an. Auf jeden Fall sorgen sie für Unordnung in einer ansonsten streng geordneten (rationalen) Welt: Gespenster sind die perfekten Troublemaker. Wir suchen Texte, in denen die Ordnung des Lebens oder auch der Gesellschaft durcheinandergebracht wird, weil plötzlich jemand oder etwas auftaucht, die/der/das anderen Gesetzen folgt, als wir es gewohnt sind oder erwartet hätten.
Für die Bewerbung einzureichen sind erzählende Texte von 3-5 Seiten
