Moderation: Tanja Graf
Gleich mit ihrem Debütroman »Meine weißen Nächte« (SchirmerGraf, 2004) wurde sie als Entdeckung gefeiert: Lena Gorelik. In ihrem neuen autobiografischen Roman (Rowohlt) nimmt sie den Faden wieder auf und geht zurück ins Jahr 1992. Es ist das Jahr, in dem sie selbst, ein elfjähriges Mädchen, mit den Eltern, der Großmutter und dem Bruder nach Deutschland ausreist. Schnell merkt die Elfjährige, dass sie hier, in der vermeintlichen Freiheit, »die Fremde« ist. Und auch für die Eltern ist es schwer, im Sehnsuchtswesten wächst die russische Nostalgie, und die stolze Großmutter ist nur noch eine alte Frau ohne Sprache. Doch das erst fremde Deutsch wird dem Mädchen helfen – beim Erwachsenwerden und bei der Eroberung eines neuen Lebens. Wer bin ich? Und was hat meine Herkunft damit zu tun?