Do 16.12.21 // 20 Uhr // Bibliothek
»Das Wagnis der Öffentlichkeit«

Was wir scheinen

Ein Abend mit Hildegard E. Keller

Sommer 1975: Hannah Arendt reist, 69 Jahre alt, ein letztes Mal von New York in die Schweiz, in das Tessiner Dorf Tegna. Von dort fliegen ihre Gedanken zurück nach Berlin und Paris, nach Marseille und in die USA der 1940er Jahre, nach Jerusalem und Rom. Und mit all diesen Erinnerungen kehrt auch die an den Eichmann-Prozess 1961 wieder. In ihrem ersten Roman (Eichborn Verlag) erzählt die Schweizer Literaturwissenschaftlerin und -kritikerin Hildegard E. Keller von einer Hannah Arendt, die aus dem Schatten der bekannten Fakten tritt und lebendig wird, unabhängig und scharfsinnig, mit Witz und einer ungeahnten Zartheit.

»Die große Stärke dieses zudem unterhaltsam geschriebenen Romans ist es, dass man Hannah Arendt beim Zweifeln, beim Begreifen (in Begriffen), beim Selberdenken in (inneren) Dialogen eng begleiten darf. So gelingt es der Autorin gut, den Leser und die Leserin mitten in dieses Denken hineinzuführen.«

Jens Uthoff, TAZ, 20. März 2021