Moderation: Marie Schoeß (Bayerischer Rundfunk)
Sie war die Überraschungssiegerin des Ingeborg-Bachmann-Preises 2020, mit 80 Jahren gewann Helga Schubert die begehrte Auszeichnung. Vor 40 Jahren wurde sie, die renommierte Autorin, schon einmal eingeladen, von der DDR jedoch an der Ausreise gehindert. Stets haderte sie mit dem System des Staates, mehr als 10 Jahre stand sie unter Beobachtung der Stasi. Doch ihr Zuhause verlassen? Das wollte sie nicht. In ihrem autobiografischen Buch »Vom Aufstehen« (dtv) erzählt sie nun ein Jahrhundertleben in einzelnen, kurzen Geschichten. Es sind poetische Schlaglichter, die von einer Kriegs- und Flüchtlingskindheit erzählen, von der durch Kälte geprägten Beziehung zur Mutter. Es ist ein weises, manchmal ironisches, sinnliches Buch »über Verletzung und Heilung und darüber, wie man zu der wird, die man ist.« (SWR), nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse.