Gespräch: Gun-Britt Kohler (Universität Oldenburg)
Dichten sei eine Art »sich abzudichten«, so die Lyrikerin (»Mutantengarten« // Edition Thanhäuser // Aus dem Belarussischen übersetzt von Matthias Göritz, Martina Jakobson und Uljana Wolf) und Roman-Autorin (»Camel Travel« // Literaturverlag Droschl) Volha Hapeyeva, 1982 in Minsk geboren. Deutlich und schnörkellos ist ihre Poesie, so klar wie kunstvoll richtet sie sich gegen Unterdrückung und Manipulation. Volha Hapeyeva ist seit Mai 2021 Stipendiatin des PEN-Writers-in-Exile-Programms in München und wurde aktuell mit dem Wortmeldungen-Preis 2022 ausgezeichnet. Ihre »widerständige Poesie gewinnt vor dem Hintergrund des Krieges gegen die Ukraine an bedrückender Aktualität«, so die Jury. Mit der Slawistin Gun‑Britt Kohler spricht Volha Hapeyeva über Poesie als Möglichkeit, die Freiheit des Wortes und der Menschen zu verteidigen.