Moderation: Johan Schloemann (Süddeutsche Zeitung)
In seiner beeindruckenden Darstellung der Zwischenkriegszeit (Deutsch von Norbert Juraschitz und Thomas Pfeiffer) zeigt der britische Wirtschaftshistoriker Adam Tooze, wie in den Jahren von 1916 bis 1931 eine neue Weltordnung entstand. Auch als das Töten auf den Schlachtfeldern des Ersten Weltkriegs schon lange vorbei war, tobte der Kampf um die Macht und Einflusssphären weiter. Am Ende der Epoche hatte sich die Welt fundamental verändert: Die Vereinigten Staaten waren Weltmacht – und wollten doch keine Verantwortung für die von ihnen geschaffene Friedensordnung übernehmen. So konnten radikale Kräfte, Kommunismus und Faschismus zunehmend an Einfluss gewinnen und die Welt bald unaufhaltsam einem zweiten globalen Konflikt entgegentreiben. Mit seinem glänzend erzählten Buch liefert Tooze eine neue Deutung der großen Umwälzungen und des verlorenen Friedens nach dem Ersten Weltkrieg. Er stellt es zusammen mit Martin H. Geyer, Professor am Historischen Seminar der LMU, in Lesung und Gespräch vor.