Lesung: Xenia Tiling
»Alle sind längst heimgegangen.
Aber man kann ja nicht heimgehen.«
Ingeborg Bachmann vagabundierte zwischen Orten und Sprachen, lebte mal auf Ischia und in Neapel, dann wieder in Wien, Klagenfurt oder Paris. Rom wurde zu ihrem Lieblingsort, doch auch von dort brach sie immer wieder auf, lebte wochenlang aus dem Koffer, bereiste u.a. New York. Die in dem Band »Senza Casa« (Salzburger Bachmann Edition) versammelten Notate spiegeln Bachmanns unbehaustes und buchstäblich »verzetteltes« Leben wider. Es sind Texte über das Wagnis eines ungesicherten Daseins – einer Existenz »senza casa«. Wir hören Isolde Schiffermüller, Herausgeberin des Bandes und Professorin für Neuere Deutsche Literatur in Verona, und Gabriella Pelloni, ebenso Herausgeberin des Bandes und assoziierte Professorin an der Universität Verona, im Gespräch mit dem Literaturkritiker und Bachmann-Experten Helmut Böttiger; Xenia Tiling liest ausgewählte Passagen.