Do 16.7.20 // 20 Uhr // Saal & Livestream
Einlass 19.30 Uhr

Marcel Reich-Ranicki zum 100. Geburtstag

Ein Abend mit Paul Assall, Felicitas von Lovenberg & Uwe Wittstock

Streitbarkeit, Witz und Vehemenz, dazu seine legendäre Belesenheit – Marcel Reich-Ranicki hat die Literaturkritik populär gemacht. Sein Urteil konnte über Wohl und Wehe einer literarischen Neuerscheinung entscheiden, in eine lebenslange Hassliebe münden (mit Günter Grass), eine literarische Kampfansage auslösen (Martin Walser »Tod eines Kritikers«) und letztendlich das »Literarische Quartett« sprengen (durch den Murakami-Streit mit Sigrid Löffler).
Der langjährige SWR-Literaturkritiker Paul Assall führte 1986 ein mehrstündiges Interview mit »MRR«, noch Jahre vor dessen großer Autobiografie »Mein Leben«. Dieses Interview, in dem sich erstmals Reich-Ranickis Bereitschaft abzeichnete, über seine Vergangenheit und vor allem den Holocaust zu sprechen, ist nun als Buch (»Ich schreibe unentwegt, ein Leben lang«, Piper) und zugleich als Hörbuch (Hörbuch Hamburg) erschienen.
Der Literaturkritiker Uwe Wittstock war von 1980 bis 1989 unter der Ägide von Marcel Reich-Ranicki Literaturredakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Seine umfassende Biografie (»Marcel Reich-Ranicki. Die Biografie«) wurde nun anlässlich des 100. Geburtstags von Marcel Reich-Ranicki ergänzt und neu aufgelegt (ebenfalls Piper Verlag).
Wie überlebte Reich-Ranicki das Warschauer Getto? Was waren seine Aufgaben im polnischen Geheimdienst? Wie wurde er DER Literaturkritiker Deutschlands? Paul Assall und Uwe Wittstock stellen ihre Bücher im Gespräch mit Piper-Chefin Felicitas von Lovenberg vor und berichten von ihren Begegnungen mit dem mächtigsten, umstrittensten und amüsantesten Kritikers Deutschlands.

»Reich-Ranickis Verrisse und seine Lobreden sind in gleicher Weise Liebesschwüre.«

FAZ