Di 24.1.23 // 19 Uhr // Saal
Simone de Beauvoir

Lügen über meine Mutter

DANIELA DRÖSCHER IM GESPRÄCH MIT VIOLA SCHENZ

Daniela Dröscher erzählt vom Aufwachsen in einer Familie, in der ein Thema alles beherrscht: das Körpergewicht der Mutter. Sie muss abnehmen, das findet zumindest ihr Ehemann. In ihrem neuen, für den Deutschen Buchpreis 2022 nominierten Roman »Lügen über meine Mutter« (Kiepenheuer & Witsch) entlarvt die Münchner Autorin, angelehnt an die eigene Kindheit, wie Klasse, Macht und genormte Schönheitsideale zusammenhängen können. Es ist ein »Kammerspiel namens Familie«, ein so berührender wie kluger Roman über subtile Gewalt, Verantwortung und Fürsorge. Die Autorin und Journalistin Viola Schenz (SZ, NZZ, Der Spiegel u.a.) hat sich in großen Dossiers mit weiblicher Körperlichkeit auseinandergesetzt, mit historischer »Periodenscham« ebenso wie männlich dominierter Medizingeschichte. In ihrem Gespräch wird es, ausgehend von Daniela Dröschers Roman, um weibliche Selbstbestimmung gehen.

»Meine Mutter passt in keinen Sarg. Sie ist zu dick, sagt sie. Nach ihrem Tod soll die Asche nicht in einer Urne aufbewahrt werden, sondern einfach über das offene Wasser zerstreut. «

Daniela Dröscher »Lügen über meine Mutter«