So 24.11.24 // 11 Uhr // Saal
Foyer-Bar ab 10 Uhr
Ingeborg Bachmann

INGEBORG BACHMANN & PAUL CELAN: ›HERZZEIT‹

AUSSTELLUNGSFINISSAGE

Mit Irene Fußl-Pidner & Helmut Böttiger
Lesung: Sofie Gross & Bernardo Arias Porras

Fast zwanzig Jahre lang kämpfen sie in ihren Briefen um die Liebe und Freundschaft des anderen, wiederholt herrscht Schweigen. Doch immer wird der Briefwechsel wiederaufgenommen – bis es 1961 endgültig zum Bruch kommt: Die Korrespondenz zwischen Ingeborg Bachmann und Paul Celan ist das bewegende Zeugnis zweier Menschen, die sich liebten und gegenseitig verletzten, die einander brauchten und doch nicht miteinander leben konnten. Zur Finissage der Ausstellung »Ingeborg Bachmann: Ich bin es nicht. Ich bin’s.« hören wir ausgewählte Briefe aus dem Band »Herzzeit« (Suhrkamp), kommentiert von den Bachmann- Expert*innen Irene Fußl-Pidner (Salzburg) und Helmut Böttiger (Berlin).

Warten: ich habe auch das erwogen. Aber hieße das nicht auch darauf warten, daß das Leben uns in irgendeiner Weise entgegenkommt?
Uns kommt das Leben nicht entgegen, Ingeborg, darauf warten, das wäre wohl die uns ungemäßeste Art, da zu sein.
Da sein, ja, das können und dürfen wir. Da sein – für einander. Und wenns nur ein paar Worte sind, alla breve, ein Brief, einmal im Monat: das Herz wird zu leben wissen.

PAUL CELAN AN INGEBORG BACHMANN (Paris, 31.10.-1.11.1957)