München. Bereits als Student hielt sich Franz Kafka für einige Wochen hier auf und vermerkte 1903: »Ich werde viel Nutzen von München haben.« Er besuchte die Neue Pinakothek, entdeckte das Münchner Bier, war Gast im »Simpl« und im »Café Luitpold«. Am 10. November 1916 fuhr Kafka nach München, um in der Galerie Neue Kunst Hans Goltz in der Briennerstraße 8 eine seiner nur zwei öffentlichen Lesungen überhaupt zu bestreiten. Er las aus der »Strafkolonie«, allerdings aus Zensurgründen unter dem Titel »Tropische Münchhausiade«. Angeblich fielen mehrere Zuhörerinnen aufgrund der grausamen Darstellung von Folter und Qual in Ohnmacht. Auch soll Rilke an der Veranstaltung teilgenommen
haben. Die Resonanz war allgemein negativ, Kafka wurde von der Kritik als »Lüstling des Entsetzens« beschrieben.
Der charismatische Schauspieler Johannes Silberschneider wird aus dem Kafka-Text lesen – wir sind auf die Reaktionen des Publikums gespannt!
Di 29.7.08 // 0 Uhr // Saal
Kafkas Welt