Do 29.4.21 // 20 Uhr // Stream
Zeitlang

Heute friere ich nicht mehr, wenn ich an gestern denke

Ein Abend mit Marianne Ach

Moderation: Hans Kratzer (Süddeutsche Zeitung)
Live-Musik: Maximilian Höcherl (Horn)
Marianne Ach © privat
Marianne Ach © privat

Die literarische Entdeckung aus Bayern: Marianne Ach, geboren 1942 in Eslarn in der Oberpfalz. Früh kam sie, hungrig nach Bildung, ins klösterliche Internat, trat in den Orden der Dillinger Franziskanerinnen ein, heiratete später, wurde Lehrerin in München. Das Schreiben begleitete sie stets, doch ihr Debütroman erschien erst 2004: »Goldmarie, Pechmarie«, der erste Teil einer autobiografisch gefärbten Trilogie über das Leben in der bayerischen Provinz, in einem Dorf nahe der tschechischen Grenze (»Der Blechsoldat«, 2006, und »Winterherzen«, 2008). Die Enge von damals ist literarisches Stilmittel, Marianne Ach lässt die Menschen um sich selbst und ihre Familien kreisen, lässt sie wortkarg sein in karger Umgebung, lässt sie die Teller leer essen und zugleich hungern. Doch die Heimat, die kein Schlupfloch bietet und Widerstand leistet, bleibt auch Sehnsuchtsort. Marianne Ach spricht mit Hans Kratzer, Kurator unserer Ausstellung, über ihr Frühwerk, über das unbekannte Bayern und über Zeitlang nach der Heimat.