Die großen Themen, die Helmut Krausser sich nicht scheut – wohl als einer der ganz wenigen der Gegenwartsliteratur – anzupacken sind: das gefährdete oder scheiternde Subjekt, der Wahnsinn, die Kunst, die Musik, aber auch die Literatur, die Liebe und die Sexualität an den extremen Rändern der Gesellschaft, ganz unten oder ganz oben, im Spannungsfeld von Mittellosigkeit und überbordendem Wohlstand oder gar Reichtum. Hauchdünn ist dabei die Linie zwischen einer elaborierten Kultur und ihren Abgründen in der Obsession, der Perversion und des Verbrechens, auf der sich die Protagonisten bewegen. Nachzuvollziehen, wie die Gegenwartsliteratur eines Helmut Krausser gerade durch den äußerst produktiven Umgang mit der literarischen Tradition ihre Gegenwärtigkeit gewinnt, ist die leitende Perspektive des Kolloquiums. Es zeichnet dieses Werk geradezu aus, dass die Formen seiner Aktualität zugleich jene Formen sind, die dem Werk einen inneren Zusammenhalt geben.
Figurationen der Romantik im Werk von Helmut Krausser: Musik und Künstlertum
9 – 9.45
Friedrich Vollhardt (München): Helmut Krausser und der historische Roman
9.45 – 10.30
Inga Mai Groote (München): Traurige Tropoi: Anmerkungen zu Kraussers Melodien und der Ideengeschichte des musikalischen Ethos
10.30 – 10.45
Kaffeepause
Helmut Kraussers Rezeption
10.45 – 11.30
Martin Rehfeldt (Bamberg): “anfänglich spannend, dann immer abstruser” – “bewußtseinsverändernd”. Eine Annäherung an nicht-professionelle Lektüren von UC
11.30 – 12.15
Hans Peter Ecker (Bamberg): Professionelles Figuren- und Handlungsdesign. Helmut Kraussers Die wilden Hunde von Pompeji
12.15 – 13
Ingrid Bennewitz (Bamberg): Unser Lied – ein neues Lied? Helmut Kraussers “Gesang vom Untergang Burgunds” im Kontext zeitgenössischer Nibelungen-Rezeption.
13 – 14.30
Mittagspause
Krausser-Rezeption
14.30 – 15.15
Stefan Neuhaus (Innsbruck): „Zwischen Wahn und Wirklichkeit“. Helmut Krausser und die Literaturkritik
15.15 – 16
Bernd Kiefer (Mainz):. Schockbehandlung. Krausser im Kino
Abschließende Diskussion