Mi 12.7.23 // 19 Uhr // Saal

Grosse Literatur aus Österreich

Michael Köhlmeier & Raoul Schrott

Raoul Schrott und Michael Köhlmeier sind Nachbarn, Freunde und zwei der wichtigsten zeitgenössischen Stimmen der österreichischen Literatur; doch ihre aktuellen Bücher könnten unterschiedlicher nicht sein – oder? Köhlmeiers »Frankie« (Hanser) ist ein überraschender Coming-of-Age-Roman, in dem ein krimineller Großvater seinen braven Enkel aus dem sicheren Familiennest lockt. Ein »artistisches Stück Literatur« (Süddeutsche Zeitung) über die verführerische Kraft des Bösen. Raoul Schrott erkundet in »Inventur des Sommers« (Hanser) die Kerben, die durch Lockdowns und Kriege in unsere Gegenwart geschlagen wurden. Seine formensprengenden Gedankengedichte klopfen unser Denken, Handeln und Fühlen ab. Zwei der ganz Großen ihrer Zunft sprechen über das, was sie eint und unterscheidet.

 

»›Was bist du für einer?‹, fragte er.
Darauf allerdings kann niemand antworten. Denn was soll man darauf antworten? Sogar wenn man erst vierzehn ist, wäre die Liste zu lang. Darum sagte ich: ›Ich weiß nicht, was du meinst, Opa.‹«

Michael Köhlmeier »Frankie«

»und dann passieren die gedichte einfach, ungeachtet aller abstraktionen, greift das abwesende raum, über alle grenzen hinweg; es ist nur aus dem blick geraten; jenseits des horizonts jedoch umso wirklicher: wo es zum schrecken wird.«

Raoul Schrott »Inventur des Sommers«