Mit Julia Korbik & Amelie Thoma
Lesung: Xenia Tiling
»Neben die neunjährige Simone de Beauvoir, Schülerin am katholischen Institut Adeline Desir, setzt sich ein Mädchen mit dunklem Bubikopf, Élisabeth Lacoin, genannt Zaza, die nur wenige Tage älter ist als sie.«
SIMONE DE BEAUVOIR »Die Unzertrennlichen«, Vorwort von SYLVIE LE BON DE BEAUVOIR
Simone de Beauvoirs »Die Unzertrennlichen«(Rowohlt // Aus dem Französischen von Amelie Thoma) ist der persönlichste Roman der französischen Feministin. Der zu Lebzeiten unveröffentlichte autofiktionale Roman erzählt leidenschaftlich und tragisch von der Rebellion junger Frauen: Sylvie (Simone de Beauvoir) und Andrée (Zaza) sind unzertrennliche Freundinnen. Gemeinsam kämpfen sie gegen den erstickenden Konformismus einer bürgerlichen Gesellschaft, in der Küsse vor der Ehe und freie Gedanken für Frauen verboten sind. Als Simone de Beauvoir das Manuskript Sartre zeigte, befand der es zu intim für eine Veröffentlichung. Es blieb in der Schublade. Fast siebzig Jahre später hat de Beauvoirs Adoptivtochter Sylvie Le Bon de Beauvoir diesen kurzen Roman nun freigegeben und macht damit einen Urtext des frühen Feminismus zugänglich, mehr noch – eine Liebeserklärung de Beauvoirs an ihre Freundin, die so jung sterben musste.
»Eine unvergessliche Begegnung, die Simone de Beauvoirs Sexismus-Kritik mitgeprägt hat.«