Moderation: Joachim Käppner (Süddeutsche Zeitung)
Zuerst das Bundesverdienstkreuz, dann der Schlag zum Ritter: Ian Kershaw, bedeutendster Hitler-Forscher und letzter britischer Europaversteher, hat sich erneut mit der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts befasst. In »Der Mensch und die Macht« (Penguin // Deutsch von Klaus-Dieter Schmidt) betrachtet er den Einfluss Einzelner auf deren Lauf und sucht nach Antworten auf die wichtigsten Fragen: Wie weit haben Politiker mit ihren Entscheidungen den turbulenten Lauf der Geschichte bestimmt? Wie weit wurden sie von den Umständen getrieben? Von Lenin bis Helmut Kohl ergründet Ian Kershaw die machtvollsten Figuren des 20. Jahrhunderts, die das Europa geformt haben, das wir heute kennen.
»Es gibt politische Führer, Demokraten wie Diktatoren, jeweils ausgestattet mit einer markanten Persönlichkeit, die augenscheinlich tiefe Spuren in der Geschichte hinterlassen. Aber was bringt starke Persönlichkeiten an die Macht? Und was fördert oder beschränkt ihre Machtausübung? Welche sozialen und politischen Bedingungen bestimmen die Art der Macht, die sie verkörpern, was entscheidet, ob demokratische Führer zum Zug kommen?«