Fr 13.5.22 // 20 Uhr // Saal & Stream

Das mangelnde Licht

Lesung mit Nino Haratischwili

Moderation: Luzia Stettler

Mit »Das achte Leben. Für Brilka« wurde sie berühmt: die georgisch-deutsche Regisseurin, Dramatikerin und Schriftstellerin Nino Haratischwili. In ihrem neuen Roman geht sie zurück in das von politischen Umbrüchen geschüttelte Georgien der 1980er/90er Jahre. Nach der lang ersehnten Unabhängigkeit stürzt der junge georgische Staat ins Chaos. Im Zentrum der Geschichte: vier Freundinnen, die nichts trennen kann – bis eine von ihnen stirbt. Der neue Roman von Nino Haratischwili ist ein großes Epos über eine von Krieg und Mangel geprägte Gesellschaft – bild- und soghaft, das Buch der Stunde (FVA).

»In jener Nacht aber, viele ahnungslose Jahre vom Tod entfernt, war ich gebannt von einem allumfassenden Gefühl, das ich nicht genau einordnen konnte. Heute würde ich es vielleicht einen Rausch nennen, ein Geschenk, das einem das Leben so vollkommen unvorbereitet macht, dieser winzige Schlitz, der sich selten genug zwischen der ganzen hässlichen Alltäglichkeit, der ganzen Schwerstarbeit des Lebens öffnet und der einen erahnen lässt, dass hinter all dem Allzugewöhnlichen doch so viel mehr steckt, wenn man es bloß zulässt und sich von Zwängen und vorbestimmten Mustern löst, um den entscheidenden Schritt zu tun.«

Nino Haratischwili »Das mangelnde Licht«