Di 25.6.24 // 19 Uhr // Saal
Foyer-Bar ab 18 Uhr
Ingeborg Bachmann

Das erstgeborene Land

Die Dichterin Ingeborg Bachmann

Gespräch: Sirka Elspaß & Irene Fußl-Pidner
Lesung: Leoni Schulz (Münchner Kammerspiele)

»Wir müssen wahre Sätze finden, die unserer eigenen Bewusstseinslage und dieser veränderten Welt entsprechen.«

Ingeborg Bachmann, 1956

»Wohin wir uns wenden im Gewitter der Rosen,
ist die Nacht von Dornen erhellt, und der Donner
des Laubs, das so leise war in den Büschen,
folgt uns jetzt auf dem Fuß.«

Ingeborg Bachmann

Mit »Die gestundete Zeit« erlangte Ingeborg Bachmann (1926–1973) mit erst 27 Jahren Berühmtheit; ein Jahr später hob Der Spiegel die junge Lyrikerin auf das begehrte Titelblatt. Doch die Bachmann war mehr als das »Fräuleinwunder der deutschen Lyrik« (SWR). Die dramatische Kraft ihrer Gedichte, über die Hans Werner Henze sagte, sie hätten etwas »alarmierendes, skandalöses, befremdliches, erschreckendes«, erfasst uns bis heute. Zusammen mit der Lyrikerin Sirka Elspaß ( Jahrgang 1995 // »ich föhne mir meine wimpern« // Suhrkamp) und Irene Fußl-Pidner, Mitherausgeberin der Salzburger Bachmann-Edition (Suhrkamp/Piper), feiern wir Ingeborg Bachmann in ihrer Lyrik – am Abend ihres 98. Geburtstags. Welchen Einfluss hat die Bachmann auf heutige Autorinnen? Die Schauspielerin Leoni Schulz (Münchner Kammerspiele) liest ausgewählte Gedichte.

»jetzt steht da eine stille
die der videocall nicht überbrücken kann
es ist unmöglich
sich in die arme zu fallen wir
würden stürzen
ich ziehe eine menge pullover
übereinander an es hat etwas seltsames
sich gegenseitig dabei zuzusehen wie
wir die mikrofone testen«

Sirka Elspass