Lange Zeit war Eileen Chang in der Volksrepublik China als »bürgerliche« Schriftstellerin geächtet, doch seit Ang Lee für die Verfilmung von »Gefahr und Begierde« den goldenen Löwen in Venedig holte, ist sie posthum weltberühmt – eine virtuose Stilistin, eine sensible Erzählerin, eine Vertreterin der Klassischen Moderne in China. Geboren wurde sie 1920 als Tochter einer traditionsreichen Mandarin-Familie. Ihr Vater: ein Repräsentant der »alten Gesellschaft«, war gebildet, kunstsinnig, opiumsüchtig. Die Mutter brach aus der arrangierten Ehe aus, ging zum Studium nach London. Die Tochter geriet zwischen die Fronten des Ehekriegs. Frühe Erlebnisse, die Eileen Changs düsteren Blick auf die Beziehung zwischen Mann und Frau prägten; ein schonungsloser Blick, abseits aller Romanzen. Auch »Straßensperre« erzählt eine ganz und gar unsentimentale Liebesgeschichte.
Sie hören die Lesung in der Sendung »radioTexte – Das offene Buch« auf Bayern 2 am 11.10. um 11 Uhr
Moderation: Cornelia Zetzsche (Bayerischer Rundfunk)