Deutsche Lesung: Sabrina Khalil
Moderation: Stefan Ulrich (Süddeutsche Zeitung)
Es ist eine großer Familiengeschichte und zugleich Weltpolitik: Die italienische Drehbuchautorin und Bestsellerautorin Francesca Melandri holt die Geschichte der italienischen Kolonialherrschaft in Afrika in die europäische Literatur, verbindet dieses verdrängte politische Kapitel mit der schier unglaublichen Geschichte einer italienischen Familie. Die Verbindungen Italiens nach Äthiopien und Eritrea bis hin zu den gegenwärtigen politischen Konflikten verknüpft Melandri mit dem Schicksal der heutigen Geflüchteten – und stellt die Schlüsselfragen unserer Zeit: Was bedeutet es, zufällig im »richtigen« Land geboren zu sein, und wie entstehen Nähe und das Gefühl von Zugehörigkeit? Ein epochaler Roman – von den Feuilletons bejubelt (Deutsch von Esther Hansen).
»Francesca Melandri leuchtet die Conditio humana grandios aus. Mit Perspektivwechseln und Zeitsprüngen schildert sie nicht etwa Kontinuitäten von Mussolini über Berlusconi zu Salvini, sondern nähert sich der individuellen Verarbeitung dieser Zeitläufte. Damit erzählt sie keine italienische Geschichte mehr, sondern eine universelle.«