Was wir erben, was wir hinterlassen
Unter dem Motto »Was wir erben, was wir hinterlassen« befasst sich der Schweizer Schriftsteller, Dramatiker und Essayist Lukas Bärfuss vom 16. bis zum 24. November mit dem Thema Erbe in rechtlicher, historisch-politischer, künstlerisch-literarischer und biologisch-naturwissenschaftlicher Hinsicht. Es wird konkret um Themen wie (Vermögens-)Verteilung gehen, aber auch um unsere Verortung in der Geschichte und politischen Gegenwart und um moralisch-ethische Themen. Welche Verantwortung übernehmen wir für unsere Hinterlassenschaften? Und wie erzählen wir davon?
Literaturfest-Geschäftsführerin Tanja Graf:
»Lukas Bärfuss befasst sich mit dem drängendsten Thema unserer Zeit: Wie sieht die Welt aus, die wir der nächsten Generation überlassen? Es ist großartig, mit ihm einen der markantesten Intellektuellen der Gegenwart für das Literaturfest München gewonnen zu haben.«
Im Erbe bündeln sich die großen Fragen unserer Zeit. Wir übernehmen die Vergangenheit und prägen mit unserer Hinterlassenschaft die Zukunft – im Guten wie im Schlechten.
Jeder Erbfall klärt die Eigentumsverhältnisse neu. Wieviel bleibt in Privatbesitz, was vermachen wir der Gesellschaft? Nur den Abfall, die Schulden, wie es heute geschieht – oder vielleicht auch einen Teil der Vermögen, die wir erben und damit nicht verdient haben? Wie kann das Erbe gerecht verteilt werden?
Beim immateriellen Erbe sind die Fragen nicht weniger brisant. Kultur, Sprache, die Werte, die Sitten unserer Vorfahren: Welche Traditionen pflegt eine Gesellschaft, welche haben ausgedient? Hier gibt es kein Gesetz, wir können wählen, auf welche Normen, Regeln wir uns verständigen, welche Geschichten wir über uns selbst erzählen oder verschweigen. Und es ist gleichzeitig diese Freiheit, die von uns Verantwortung verlangt, eine Wahl, eine bewusste Entscheidung.
»Was wir erben, was wir hinterlassen« – zusammen mit internationalen Autor*innen, Wissenschaftler*innen und Politiker*innen, Theaterschaffenden, Studierenden und Ihnen, unserem Publikum, befragen wir das Recht, die Geschichte, die Politik, die Wissenschaft und natürlich die Kunst und die Literatur, wie das Erbe uns persönlich und gesellschaftlich prägt. Und wir stellen die wichtigste Frage unserer Zeit: Wie sieht die Welt aus, die wir den kommenden Generationen hinterlassen?
#waswirerben
Vergangene Termine dieser Reihe:
anschl. Foyer-Bar