Europa verändert sein Gesicht. Orte und Landschaften werden verlassen, sie verfallen oder verschwinden ganz. Wer sie wieder betritt, findet einstürzende Kirchen, verlassene Bahnhöfe, überwachsene Bunkeranlagen, leere Schwimmbecken. Wer versteht, ihre Zeichen zu lesen, erfährt im Raume viel von unserer Zeit, einer Gegenwart, in der sich wie Steinschichten die Vergangenheiten des 20. Jahrhunderts abgelagert haben.
Autoren und Künstler haben ein besonderes Gefühl für den Zauber dieser Orte. Für unsere Ausstellung haben wir 18 Künstler aus ganz Europa gebeten, exklusive Fotos zu machen oder Werke aus ihrem Ouevre auszuwählen. Die Schau umfasst minimalistische Werke, monumentale Architekturfotografien, strenge Typologien oder surreale Straßenfotos, Erforschungen einzelner Orte oder serielle Reihungen.
Mit Foto- und Videobeiträgen von: Milan Aleksić, Maja Bajevic /Emanuel Licha, Catarina Botelho, Angus Boulton, Dik Bouwhuis, Göran Gnaudschun, Volkan Kiziltunc, Sven-Erik Klein, Tomek Mzyk, Renate Niebler, Vesselina Nikolaeva, Aurelia Mihai, Lucia Nimcova, Hanns Otte, Tomáš Pospěch, Albrecht Schäfer und Dmitrij Vyschemerskij.
Die Ausstellung im Literaturhaus München ist Bestandteil des Gemeinschaftsprojektes »Last & Lost. Unterwegs durch ein verschwindendes Europa« das vom 13.3. bis zum 30.4. in Berlin und München präsentiert wird. Katharina Raabe und Monika Sznajderman haben die hierzu im Suhrkamp Verlag erschienene Anthologie herausgegeben. Topografie und Literatur sind die Themen eines Symposions im Literarischen Colloqium Berlin LCB am 23. und 24.4. Vom 24.4. bis zum 26.4. lädt am Rosa-Luxemburg-Platz die Volksbühne zu einem Festival, begleitet durch Musiker und Filmemacher.