Moderation: Jürg Altwegg & Walter van Rossum
In München treffen auf der Konferenz »Zur Aktualität Sartres« Wissenschaftler, Schriftsteller und Intellektuelle aus Frankreich, Polen und Deutschland zusammen, um Leben und Werk Sartres aus heutiger Sicht zur Diskussion zu stellen. In Vorträgen und Debatten wird geprüft, ob Sartres in den Jahren des zweiten Weltkriegs entworfener Existentialismus und seine bis ans Lebensende weiterentwickelten philosophischen und politischen Thesen heute noch anwendbar sind.
Man hatte , wenn man in den letzten Jahrzehnten Sartre diskutierte, vor allem den engagierten Intellektuellen im Auge, der – im Recht oder im Irrtum – darüber streiten sich bis heute die Geister, auf der Weltbühne Stellung bezog. Die Figur des gesellschaftskritischen Intellektuellen geriet nach ihm mehr und mehr in Verruf. Ganz offen wird heute die Frage gestellt, ob das Ende der Intellektuellen als kollektives Gewissen der Gesellschaft gekommen ist. Andererseits wirken sie in unterschiedlichen Erscheinungsformen als revolutionäre, spezifische oder sogenannte Regierungsintellektuelle weiter. Ort und Rolle der Intellektuellen heute wird daher ein zentrales Thema der Konferenz sein.
Teilnehmer:
Wioletta Malgorzata Kowalska, Privatdozentin für Philosophie an der Universität W Bialystok, Marek Beylin, Journalist, Leiter des Ressorts Meinung der Tageszeitung Gazeta Wyborcza, Warschau , Annie Cohen-Solal, Schriftstellerin, Literaturwissenschaftlerin, Professorin an der Universität Caen, Jean-François Louette, Professor für Französische Literatur des 20. Jahrhunderts an der Universität Lumière de Lyon-2 und Mitglied des Redaktionskomitees von Les Temps Modernes, Ulrike Ackermann, Sozialwissenschaftlerin, Publizistin aus Frankfurt am Main, Christa Hackenesch, Professorin für Philosophie an der Bergischen Universität Wuppertal, Heinz Bude, Professor für Makrosoziologie an der Universität Kassel und Leiter des Bereich »Die Gesellschaft der Bundesrepublik« am Hamburger Institut für Sozialforschung, Walter van Rossum, freier Autor aus Köln, Hans-Martin Schönherr-Mann, Essayist und Professor für politische Philosophie an der Ludwigs-Maximilians-Universität München, Tatjana Schönwälder, wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Philosophie und Ökonomik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Vincent von Wroblewsky, Vorsitzender der deutschen Sartre-Gesellschaft, Herausgeber und Übersetzer von Sartre beim Rowohlt Verlag.