Di 4.7.23 // 19 Uhr // Bibliothek

Zuhause. Zusammen?

Lesung & Gespräch mit Franziska Gerstenberg & Annette Pehnt

Moderation: Christoph Schröder

Ein Mann kauft seiner Frau ein großzügiges Apartment über den Dächern der Stadt. Dort ist sie sich selbst überlassen, während er seine ganz eigenen Interessen verfolgt. Trügerisch sanft erzählt Annette Pehnt in »Die schmutzige Frau« (Piper) von einer Ehe und ihrer toxischen Dynamik; ein »allegorisches Meisterstück« (Süddeutsche Zeitung). Eine Beziehung ist am Ende, das Paar muss eine Entscheidung treffen: Trennung? Jein. Haus und Familie werden aufgeteilt: Sie bewohnt mit dem Sohn die eine Haushälfte, er mit der Tochter die andere. Über einen Kompromiss, der Spuren hinterlässt, schreibt Franziska Gerstenberg in »Obwohl alles vorbei ist« (Schöffling). Kann man zusammenleben, ohne zusammen zu sein? Zwei neue Bücher über eines der ältesten Themen der Literatur: die Liebe und wie sie gelingen kann.

Ein Abend im Rahmen des Studienkurses »ZUHAUSE. GESCHICHTE(N) EINES GEFÜHLS IN GEGENWARTSLITERATUR UND RELIGION« des Theologisches Studienseminars.

»Als ich zum ersten Mal eintrat, musterte mich Meinmann genau, um in meinem Gesicht zu lesen, ob ich mich einleben würde oder nicht. Es entscheidet sich innerhalb der ersten Sekunden, ob man an einem Ort bleiben wird, ob man es dort aushält oder nicht. Das wusste auch Meinmann.«

Annette Pehnt »Die schmutzige Frau«

»Denn es ist doch ganz einfach. […] Da gibt es zwei Erwachsene, und da gibt es zwei Kinder. Das geht gut auf. Wenn sich die Erwachsenen nicht mehr gut vertragen., müssen sie sich voneinander fernhalten. Da gibt es andererseits wenig Geld. Da gibt es aber ein Haus, das groß genug ist, groß wie zwei Wohnungen, ein Haus in dem jeder sein eigenes Zimmer hat. Sollte das nicht reichen, um sich voneinander fernzuhalten?«

Franziska Gerstenberg »Obwohl alles vorbei ist«