Dreierkonstellationen haben es in sich. Vielleicht sind sie deshalb so gut als Folie für neue Erzählformen geeignet: Andréa del Fuego, 1975 in São Paulo geboren, legt mit ihrem Debüt »Geschwister des Wassers« (Hanser / Deutsch von Marianne Garais) eine Geschichte dreier Geschwister vor, die – vom Schicksal getrennt – sich immerfort suchen und verlieren. Auf magische und beinahe hyperrealistische Weise sondiert die Autorin die seelischen Weiten ihres Landes.
Carola Saavedra, 1973 in Chile geboren, ist seit ihrem dritten Lebensjahr in Brasilien verwurzelt. In »Landschaft mit Dromedar« (Verlag C.H. Beck / Deutsch von Maria Hummitsch) versucht Érika, ihre künstlerische und amouröse Dreiecksbeziehung zu Alex und Karen auszuloten. In 22 Tonbandaufnahmen aus Erinnerung, Reflexion und Fantasie entwickelt Saavedra mit einem ungewöhnlichen Erzählformat eine literarische Installation und stellt die klassischen Beziehungsvorstellungen in Frage.