Di 25.2.03 // 0 Uhr
Zweistimmig

Zonenkinder, Ost und West

Lesung und Gespräch mit Jana Hensel und Susanne Leinemann

Die verlorene Zeit der Kindheit ist, man weiß es seit Proust, allein in der literarisch- autobiographischen Erinnerung einzuholen. Die Herausforderung ist umso dringlicher, wenn dieses Kindheit sowohl biographisch als auch politisch verloren gegangen und zu einem Museum geworden ist, das keinen Namen hat. Das ist der Ausgangspunkt des Sachbuchs (Rowohlt Verlag) von Jana Hensel, die 13 Jahre alt war, als die Mauer fiel und die hier die Lebenswelt der DDR noch einmal aufscheinen lässt und zugleich das Portrait ihrer Generation zeichnet. Wie groß das gesamtdeutsche Interesse daran ist, beweist der Erfolg des Buches, das seit Wochen in den oberen Plätzen der Bestsellerliste rangiert. Welchen Einfluss aber hatte die deutsche Vereinigung auf die westdeutschen Altersgenossen? Darüber schreibt Susanne Leinemann in »Aufgewacht. Mauer weg« (Deutsche Verlags-Anstalt), die ebenfalls über dieses Ereignis ihre Generation porträtiert und zu politischem Selbstbewusstsein aufruft. Beides sind so konträre wie parallele Bücher.

Moderation: Christian Eger (Mitteldeutsche Zeitung)