Moderation: Sarah Ulrich (taz)
»Was für eine Zeit, was für eine Zeit, was für eine Zeit, um am Leben zu sein!«
Was Hendrik Bolz, Teil der Band »Zugezogen Maskulin«, üblicherweise in poetisch-harten Rap verwandelt, hat er nun literarisch verarbeitet: In seinem Romandebüt lässt er (s)eine Nachwende-Jugend in Mecklenburg Vorpommern lebendig werden, erzählt vom Aufwachsen in Stralsund, einer Stadt, die zwar längst nicht mehr »DDR« hieß, in der die westliche Normalität aber nur im RTL-Nachmittagsprogramm zu finden war. »Nullerjahre« (Kiepenheuer & Witsch) ist eine eindringliche Geschichte über das Fressen und Gefressenwerden in einer von anarchischen Zuständen geprägten Welt. Ein Stück bundesrepublikanische Gegenwart.