Nachtgespräche zu Kunst und Kultur

Mit Plakaten, die alleine auf den Namen des neuen Generalmusikdirektors und einiger großer Komponisten setzen, begrüßen die Münchner Philharmoniker Christian Thielemann: Der als »Star am Himmel der deutschen Dirigenten« gehandelte Berliner löst den Amerikaner James Levine ab.
Thielemann hat nahezu alle wichtigen Orchester der Welt geleitet und ist seit 2000 Stammgast bei den Wiener Philharmonikern und den Bayreuther Festspielen, wo er unter anderem 2006 den neuen Ring dirigieren wird.
Seitdem er mit Hans Pfitzners »Palestrina« ein Werk international vorstellte, dessen Komponist wegen seiner Rolle im Dritten Reich höchst umstritten ist, gilt er als Kämpfer für eine Autonomie der Kunst gegenüber der Politik. Auch verteidigt er vehement die spezifische Ästhetik eines Werkes gegenüber allzu freien Eingriffen engagierter Interpretatoren oder gar politischer Instrumentalisierung.
Kulturreferentin Lydia Hartl spricht mit Christian Thielemann über sein künstlerisches Konzept für die Münchner Philharmoniker und die Herausforderung, in Zeiten knapper Kassen ein Spitzenorchester zu führen.