Mi 26.10.22 // 20 Uhr // Bibliothek
Klassiker des Monats

Jean Malaquais ›Planet ohne Visum‹

Fabian Wolff im Gespräch mit Maryam Aras

Lesung: René Dumont

Marseille 1942, kurz vor der endgültigen Besetzung der Freien Zone durch die Deutschen. Der Hafen quillt über von all den Menschen, die in die USA fliehen wollen: Aktivisten der Résistance, Devisenschieber, Gestrandete aller Art – ihre Schicksale sind verstrickt, ihre Zukunft ungewiss. Es ist d a s Meisterwerk der französischen Exilliteratur: »Planet ohne Visum«, 1947 erschienen und nun, nach 75 Jahren, erstmals ins Deutsche übertragen (Edition Nautilus // Aus dem Französischen von Nadine Püschel). Jean Malaquais (1908-1998), als Wladimir Malacki in eine säkulare jüdische Familie in Warschau geboren, lebte seit den 1920er Jahren in Frankreich. Er floh 1943 über Marseille erst nach Mexiko, dann in die USA, schrieb auf Französisch, war befreundet mit André Gide, Max Ernst, Heinrich Mann, Norman Mailer und vielen anderen, denen er in »Planet ohne Visum« ein Denkmal setzt. Es ist das packende Epos aller Menschen ohne Papiere, zeitlos und stilistisch brillant. Fabian Wolff (SZ, DLF u.a.) stellt im Gespräch mit Maryam Aras
(Universität Bonn) diesen Klassiker vor.

»Dieser Roman war seiner Zeit fünfzig Jahre voraus. Es ist Zeit, ihn zu lesen.«

Norman Mailer