LIVE zugeschaltet aus New York: Simone Bloch
Moderation: Lara Fritzsche & Lars Reichardt (SZ-Magazin)
Lesung: Robert Dölle (Residenztheater)
»Vielleicht kommen euch die Gedichte,
Die ich in eurer Sprache schrieb
In spätren Zeiten zu Gesichte
Und täten sie’s, wär mir’s recht lieb.«

Es wurde jetzt erst entdeckt: Das fantastische Konvolut von 484 Gedichten des jüdisch-deutschen Juristen Curt Bloch, der 1933 vor den Nazis in die Niederlande floh und sich dort versteckte. Gedichte, die er zwischen 1943 und 1945 schrieb: Sie schildern das Schicksal seiner Familie, kommentieren den Kriegsverlauf und entlarven die Nazi-Propaganda. Bloch stellte sie wöchentlich zu Magazinen zusammen und ließ sie im Untergrund zirkulieren. »Het Onderwater Cabarat« nannte er sein Magazin, 95 Ausgaben entstanden, nach dem Krieg nahm Bloch sie mit ins Exil in die USA. Ab 9. Februar sind sie im Berliner Jüdischen Museum zu sehen, heute Abend hören wir eine Auswahl sowie Passagen aus dem Interview, dass das SZ-Magazin in New York mit Blochs Witwe Ruth und seiner Tochter Simone führte.