Moderation: Florian Kessler
Heinz möchte ein guter Mensch sein, doch er lebt in einer Welt, die Menschlichkeit nicht mehr zulässt. Deutschland ist verwüstet, Mutanten streifen umher, am Himmel kreisen Drohnen. Zusammen mit seinem besten Freund, einem elektrischen Fuchs, wächst Heinz in einer kleinen Gruppe Überlebender in den Bergen auf. Er nimmt sich vor, die verlorene Zivilisation zu bewahren, sammelt vergessene Wörter und schreibt die Geschichte der letzten Menschen. Doch was nützen Heinz Wissen und Kunst? Da gibt es plötzlich das Gerücht, weit im Westen existiere ein Flüchtlingslager. Und die Gruppe bricht auf zu einem mörderischen Marsch ins vermeintliche Paradies. Thomas von Steinaecker schreibt einen atemberaubenden Roman (S. Fischer) über die Zukunft unserer Gegenwart: literarisch virtuos, philosophisch radikal und zutiefst berührend.
»Ich wache auf, ich habe Durst. Nicht nur ein bisschen, sondern Durst à la: Noch zehn Minuten, und ich bin tot. Es ist mitten in der Nacht. In meinem Zimmer haben meine Eltern den Homie, unseren Haus-Computer, ausgeschaltet, damit ich nicht an ihm herumspiele. Also muss ich hinüber zum Lichtschalter, und das, obwohl ich wirklich riesige Angst vor der Dunkelheit habe. Und wenn ich riesig sage, meine ich schrecklich. Ich nehme also all meinen Mut zusammen, steige aus dem Bett und stolpere los.«