Di 4.10.22 // 20 Uhr // Bibliothek

Bullauge

Lesung mit Friedrich Ani

Moderation: Günter Keil

Er ist einer der erfolgreichsten Autoren von Kriminalliteratur in Deutschland und vielfach ausgezeichnet, allein sieben Mal erhielt er bisher den Deutschen Krimipreis: Friedrich Ani, Erfinder des Kult-Ermittlers Tabor Süden und Autor zahlreicher »Tatort«-Drehbücher. Nun betritt Kay Oleander die literarische Bühne: Aufgrund einer schweren Verletzung vom Dienst freigestellt, bringt er sich nur mühsam durch die Tage – bis er Silvia Glaser trifft. Nach einem Schicksalsschlag fand sie Zuflucht bei einer rechtspopulistischen Partei. Jetzt will sie aussteigen, doch ihr fehlt der Mut. Friedrich Ani erzählt von zwei Versehrten, die sich, allen Widrigkeiten zum Trotz, zusammenraufen, um etwas richtig zu machen in einem Leben, das sich schon lange falsch anfühlt (Suhrkamp).

»Wetten war eine Art Megahobby einiger Kollegen auf der Dienststelle, inklusive der Frauen. Sie wetteten auf alles […]: Um die Anzahl der an einem Tag erwischten illegal in der Stadt lebenden Ausländer; oder um Falschparker […]; um die am schnellsten aufflatternde Krähe eines Schwarms in einem Baum; um Hundekothaufen in einem Grünstreifen; um die Menge der Hustenanfälle der kettenrauchenden Kollegin Miriam; um die Zahl der Tore eines Fußballspielers im Lauf eines Monats; um den Promillegehalt des nächsten angehaltenen Verkehrsteilnehmers; oder darum, ob eine Kollegin diesmal friedlich das Wochenende mit ihrem Mann überstand.«

Friedrich Ani »Bullauge«