Teilnehmer*innen Romanseminar 2018/19

Die Bayerische Akademie des Schreibens proudly presents:

Ausgewählt aus über 70 Bewerbungen, schicken wir dieses Jahr zehn junge Autorinnen und Autoren auf »große Tour«. Im dreiteiligen Romanseminar, gehalten im Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg und im Literaturhaus München, geht es um das literarische Schreiben als Kunst und Handwerk, aber vor allem um die Vollendung des ersten, eigenen Romans. Auf diesem Weg werden sie von der Autorin Julia Schoch und dem Lektor Wilhelm Trapp (Rowohlt Berlin) fachkundig unterstützt und begleitet.

Die Teilnehmer*innen

 

PHILIPP BRAUN, München, PR/Kommunikation

»Ein lupenreiner Lügner«
In der Gesellschaftssatire geht es um den ersten aktiven Profifußballer, der sich in Deutschland öffentlich zu seiner Homosexualität bekennt. Allerdings sind das Fake News: Der Spieler ist nicht schwul, das Coming-out wurde gemeinsam mit seinem Spielerberater inszeniert.

ANKE DÖRSAM,
Berlin, Lektorin und Dramaturgin

»Schwimmbadroman«
Wer einmal in Berlin versucht hat, schwimmen zu gehen, weiß, dass das ein Abenteuerroman wird. Außerdem ein Großstadtroman und, wie könnte es in dieser Stadt anders sein, ein Gesellschaftsroman.

OLGA GALICKA,
Frankfurt/Barcelona, Doktorandin/Journalistin

»Expeditionen«
Als Kind wird Ava in ihrer Heimat Zeugin eines antisemitischen Angriffs auf ihre Familie. Die Erinnerung daran kommt jedoch erst zwei Jahrzehnte schemenhaft auf. Die Versuche, das Geschehene zu ergründen und die Flucht ihrer Eltern ausgerechnet nach Deutschland zu hinterfragen, werden von Avas Mutter abgeblockt und so versinkt die junge Frau in einem Sog aus echten und falschen Erinnerungen, die bald zunehmend ihren Alltag und ihre Beziehungen bestimmen.

CAROLA GRUBER,
München, Autorin, Journalistin und Dozentin für Kreatives Schreiben

»Nicht hier«
Was bleibt siebzig Jahre später übrig, wenn eine Familie aus der Heimat flieht? Eine junge Frau macht sich auf den Weg, die eigene Familiengeschichte und die vom Vater als Kind verlassene Heimat zu erkunden – und zu verstehen, woher sie kommt.

BETTINA HAASE,
Leipzig, Bibliothekarin

»Mühlholzgasse«
Die Mühlholzgasse, eine kleine Gasse in einer ostdeutschen Großstadt mit Bewohnern, so einzigartig wie skurill. Die Menschen, die hier wohnen, sind über verschiedene Beziehungsgeflechte miteinander verwoben und bewätigen ihr Leben, manchmal spielerisch, manchmal mühsam. Dabei wünschen sie sich oft mehr, als ihnen das Leben geben kann.

JANINA HECHT,
Karlsruhe, Germanistin und Psychologiestudentin

»Wir über Wasser«
Über einen Zeitraum von zwanzig Jahren erzählt der Text vom Zerfall einer Familie mit einem alkoholkranken Vater. In kurzen Szenen zeigt sich eine kindliche Protagonistin, die beobachtet und ordnet, die sich mit Momenten der Widersprüchlichkeit und Fragilität auseinandersetzen muss und versucht, die familiäre Balance zu erhalten.

LEAH HENTSCHEL,
Bamberg, Studentin

»Eli, Pommes und alles, was unausweichlich auch passiert«
Elis Universum und einzige Konstante im Leben ist die Eishalle, in der sie an der Pommesbude arbeitet, dort sind alle Menschen, die sie liebt, auch wenn sie das nie so sagen würde. Alles außerhalb der Eishalle ist schwierig zu greifen und eventuell auch gar nicht mal real – doch als Heiner, der Eishallen-DJ, stirbt und Elis Vater vor ihrer Tür steht, muss Eli plötzlich in der Wirklichkeit aufs Eis.

FILIZ PENZKOFER,
Berlin, Freie Journalistin, Dozentin für Deutsch als Zweitsprache,

»Der Kampfschrei des Eichelhähers / Betreutes Wohnen e.V. Hermannplatz«
Das Betreute Wohnen e.V. Hermannplatz ist die örtliche Einrichtung für psychisch kranke Erwachsene und die Zweck-WG von Rabea, Charlotte und Musti: Rabea hat eine Angststörung, Charlotte, die Magierin, ist bipolar und Musti, Dozent aus Aleppo wurde dort einquartiert, weil es keinen Platz mehr in der Flüchtlingsunterkunft gibt. Das anonyme Wohnen endet abrupt, als Musti die böse Alte aus dem Dachgeschoss tot auffindet – zwischen okkulten Wiederbelebungsriten und Leichenbeseitigungsstrategien kommen sich die Bewohner näher.

DANIEL SMILOVSKI,
Kiel und Sofia, Kulturwissenschaftler, Grafiker, Geschichtenerfinder

»Die Seherin«
Der Roman erzählt die Geschichten von Angelina Stoeva – einem Dorfmädchen, das zu einer Prophetin avanciert und als Heilige gefeiert wurde – und von Marin, ihrem jungen Stasi-Überwacher. Er spielt in Bulgarien in den Jahren zwischen 1922 und 1987.

JOHANNES PITTROFF,
Bayreuth, Student

»Rostlandschaften«
Eine Geschichte des Weiterlebens in sterbenden Provinzen. Eine Geschichte der Selbstfindung mit anschließender Selbstflucht. Eine Geschichte über die Suche nach Geschichten im geschichtslosen Raum.