Moderation & deutsche Lesung: Knut Cordsen (Bayern 2)
Zuhause – was ist das eigentlich? Während der Berliner Publizist die Frage essayistisch durchdringt, taucht seine britische Kollegin buchstäblich in ihre Herkunftslandschaft ab.
Beheimatung hat nichts mit Permanenz zu tun, sagt Daniel Schreiber. Denn die Welt, aus der wir stammen, gibt es nicht mehr – und die neue, veränderte kann mitunter die sehr viel bessere sein. »Die Suche nach dem Ort, an dem wir leben wollen«, heißt sein kluger, eleganter Essay »Zuhause« (Hanser Berlin) im Untertitel. Wie zuvor in Nüchtern über seine Alkoholsucht verknüpft er Soziologie, Psychologie und Philosophie mit der eigenen Biografie.
Amy Liptrots Alkoholproblem spült sie mit Anfang dreißig von London zurück an ihren Herkunftsort: Schritt für Schritt erkundet sie in dem schillernden Memoir »Nachtlichter« (btb Verlag), was das Aufwachsen auf den abgelegenen Orkneyinseln für sie bedeutet – und wie es ihren Lebensweg bestimmte.