Moderation: Judith Heitkamp (Bayern 2)
Deutsche Lesung: Ulrike Kriener
Ein Berliner Journalist und Musiker reist mit seinem jüdischen Vater aus Leipzig zur »familiären Identitätswerkstatt« nach Israel, eine französische Boxerin erkundet das Leben ihrer malischen Mutter.
Mit »Das Lächeln meines unsichtbaren Vaters« (Hanser Berlin) habe Dmitrij Kapitelman ein Genre geschaffen, schrieb Die Zeit: »die Vaterbeobachtung«. Diese findet größtenteils in Israel statt. Dorthin reist der Sohn mit dem widerwilligen Vater, um den eigenen unsichtbaren jüdischen Teil zu verstehen und sich nicht länger als eine »Art Mängelexemplar« zu fühlen.
Auch Aya Cissoko verschafft sich in ihrem Buch »Ma« (Verlag Das Wunderhorn, Deutsch von Beate Thill) Gewissheit über sich selbst: Ihre in Mali sozialisierte Mutter versuchte in Paris, der Tochter die Werte ihres Stammes zu vermitteln – und stieß auf herben Widerstand. Erst im Rückblick erkennt Cissoko, wie die Mutter stets zwischen Tradition und Modernität balancierte. Und was sie ihr verdankt.