Das ICH als vermeintliche Form der Selbst-Offenbarung in der Literatur scheint für Leser*innen besonders attraktiv zu sein. Wieso ist das so? Auch beim Schreiben ist uns diese Perspektive oft die naheliegende, gleichsam »natürliche«. Immerhin verwenden wir sie als Briefe- und Tagebuchschreiber*in. Allerdings ist sie in der Literatur viel facettenreicher als es auf den ersten Blick scheint. Wir können auf viele Weisen ICH sagen! Im Workshop soll es um die Möglichkeiten dieser Form als literarischer Strategie gehen. Wir prüfen Romanausschnitte, die auf jeweils unterschiedliche Weise ICH sagen. Und wir verfassen selbst Texte, bei denen wir den Wirkungen der Perspektive auf die Spur kommen.
Mit ihrer dreiteiligen Biografie einer Frau (»Das Vorkommnis«, 2022 // »Das Liebespaar des Jahrhunderts«, 2023 // »Wild nach einem wilden Traum«, 2025) war JULIA SCHOCH jahrelang auf den Bestenlisten und hat der Autofiktion in Deutschland einen eigenen Stellenwert gegeben.
