Moderation: Rachel Salamander (Literaturhandlung)
Hieß sie wirklich Esther, die Großmutter des Vaters, die 1941 im besetzten Kiew allein in der Wohnung der geflohenen Familie zurückblieb? Die jiddischen Worte, die sie vertrauensvoll an die deutschen Soldaten richtete – wer hat sie gehört? Und als die Soldaten sie erschossen, »mit nachlässiger Routine« – wer hat am Fenster gestanden und zugeschaut? Es ist eine unabgeschlossene Familiengeschichte, die Katja Petrowskaja, nominiert für den Preis der Leipziger Buchmesse 2014, in kurzen Kapiteln erzählt. Die 1970 in Kiew geborene Ingeborg-Bachmann-Preisträgerin 2013 erzählt von ihren Reisen zu den Schauplätzen dieser Geschichte und sie reflektiert über ein traumatisiertes Jahrhundert.