Einführung: Rachel Salamander
In seinem provokanten Essay (Knaus Verlag) entlarvt der Publizist Henryk M. Broder den Gestus des andauernden Gedenkens deutscher Politiker und öffentlicher Personen als »Erinnerungswahn«. Er sieht ihn als das politisch korrekte Deckmäntelchen eines neuen »sekundären Antisemitismus«, der sich geschickt als Antizionismus tarnt und Entlastung bringen soll. Israel erinnert als »dirty reminder« an das, was Nazis in Europa verbrochen haben. Henry M. Broder fordert aus dieser Einsicht Konsequenzen für unser Handeln und unsere Erinnerungskultur.