Mi 10.12.14 // 19 Uhr // Saal

Verabschiedung unseres Vorstandsvorsitzenden Ulrich Wechsler

Mit Reinhard G. Wittmann, Tilman Spengler, Hans-Peter Übleis, Bürgermeister Josef Schmid, Ulrich Wechsler & Gästen

»Herrgott, heut ist ja ganz München da … Da wär’ doch was zu machen!«(Oskar Maria Graf)

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedete sich der langjährige ehrenamtliche Vorstandsvorsitzende der Stiftung Buch-, Medien- und Literaturhaus München, Ulrich Wechsler an diesem Abend. Ihm folgt Droemer Knaur VerlegerHans-Peter Übleis nach, der ab sofort den Vorsitz übernimmt.

Vor etwa 200 geladenen Gästen hielten Literaturhaus-Leiter Reinhard G. Wittmann, Autor und Stiftungsvorstands-Mitglied Tilman Spengler, Hans-Peter Übleis, Bürgermeister und Vorstand des Stiftungsrats Josef Schmid sowie Ulrich Wechsler bewegende und bewegte Dankes- und Abschiedsreden.

Anschließend überreichte Bürgermeister Josef Schmid Ulrich Wechsler die Medaille »München leuchtet – Den Freundinnen und Freunden Münchens« in Gold. Schmid würdigte in seiner Laudatio Wechslers Verdienste um das kulturelle Leben der Stadt: »Sie haben vor und hinter den Kulissen dazu beigetragen, dass München als Verlags- und Literaturstadt wahrgenommen wird und weithin leuchtet. Die Stadt München hat Ihnen viel zu verdanken.«

Ulrich Wechsler hat als Mitbegründer und seit 1993 als Vorsitzender des Vorstands der Stiftung Buch-, Medien- und Literaturhaus München die Entwicklung des Literaturhauses München entscheidend und kontinuierlich mitgeprägt.Ohne sein Wirken & und sein nachdrückliches Engagement – auch angesichts anfänglichen Gegenwinds – würde es das Literaturhaus am Salvatorplatz nicht geben.
Von 1975 bis 1989 war Ulrich Wechsler im Vorstand der Bertelsmann AG für den Unternehmensbereich Verlage zuständig. Es war maßgeblich ihm zu verdanken, dass dieBertelsmann-Buch AG, die heutige Random House AG, 1975 von Gütersloh nach München umsiedelte. Dies hat den Medien- und Verlagsstandort München entscheidend gestärkt.
Auch die legendäre Vortragsreihe »Reden über das eigene Land« hätte es ohne das Engagement von Ulrich Wechsler nicht gegeben. Von 1983 an standen über zehn Jahre lang die Geistesgrößen des Landes auf der Bühne der Münchner Kammerspiele, später auf der des Literaturhauses (»Bertelsmann-Gespräche«), und prägten mit ihren Vorträgen die intellektuellen Debatten der Republik. Insbesondere die deutsche Teilung wurde aus allen möglichen Perspektiven und hochkontrovers beleuchtet. Höhepunkt war die visionäre Rede von Martin Walser, 1988, ein Jahr vor der Wiedervereinigung.

Eine nie nachlassende Begeisterung für das Buch prägte sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement. Ob im Verlegerausschuss des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, bei der Akademie des Deutschen Buchhandels(heute: Akademie der Deutschen Medien), im Aufsichtsrat der Frankfurter Buchmesse, als Mitgründer des Vereins Verein »Bayern liest e. V.«oder als Vorstandsvorsitzender der »Stiftung Lesen«.

Unter den Gästen waren Freunde, Weggefährten und Mitstreiter Wechslers, Kooperationspartner, Sponsoren, Journalisten & natürlich die Mitarbeiter des Hauses.