Lesung: Thiemo Strutzenberger (Residenztheater)
»James Baldwins Texte sind voller Musik, voller Blues. Sie erzählen von Einsamkeit, Liebe, Schmerz. Sie erzählen davon, wie Rassismus Menschen zerstört«,
so Igor Levit, Ausnahmemusiker und politischer Aktivist, in der Zeit. Baldwin (1924-1987) ist eine Ikone der #blacklivesmatter-Bewegung, seine Romane und Essays erleben derzeit auch in Deutschland eine große Renaissance. »Ein anderes Land«, 1962 erschienen, gilt als sein explizitester Roman. Er erzählt die Geschichte eines begnadeten schwarzen Jazzers aus Harlem, dessen mysteriöser Tod neue Wunden schlägt in einer Welt, in der Rassenschranken unüberwindlich scheinen. Wie viel hat sich bis heute verändert? Igor Levit wird mit dem Literaturkritiker René Aguigah (Deutschlandfunk), der das Nachwort zur Neuübersetzung schrieb (dtv // Aus dem amerikanischen Englisch von Miriam Mandelkow), sprechen über den »Menschenseher« James Baldwin und über seine wütende und zugleich hoffnungsvolle Literatur. Wir hören kurze Passagen aus dem Roman, gelesen von Thiemo Strutzenberger, der jüngst den 3-Sat-Preis für Schauspieler erhalten hat, und dazu Igor Levit live am Klavier.