Moderation: Johanna Renate Döring (Prof. em. für Slavische Philologie)
Deutsche Lesung: Ingo Schulze
Übersetzung: David Drevs
Die präzise Beobachtung unserer Gegenwart trifft auf beißende Gesellschaftskritik: Aleš Šteger reist zu Brennpunkten, Vladimir Sorokin imaginiert eine Zukunft ohne Bücher.
Unter dem Motto »Aufbrechen« schreibt Aleš Šteger sein 2016 begonnenes »Logbuch der Gegenwart« (Haymon Verlag) fort: Seine Reise an Orte, die die Probleme unserer Gegenwart offenbaren, führt ihn in ein ehemaliges Stasi-Gefängnis in Bautzen sowie auf die russischen Solowezki-Inseln, wo er heiligen Boden mit traumatischer Gulag-Vergangenheit betritt.
Eine trostlose und doch herrlich absurde Zukunft zeichnet Vladimir Sorokin in »Manaraga. Tagebuch eines Meisterkochs« (Kiepenheuer & Witsch // Aus dem Russischen von Andreas Tretner): Bücher werden nicht mehr gelesen, sondern dienen als Brennmaterial für die Zubereitung exklusiver Speisen. Book’n’Grill heißt dieser neue Trend.
Ein geniales Romanfeuerwerk und ein feinsinniger, atmosphärischer Lokalaugenschein: Die Begegnung dieser beiden großen Autoren verspricht einigen Zündstoff!