Mo 17.4.23 // 18.30 Uhr // Seminarraum
Lesen mit Freunden!

OPEN CIRCLE // BUCHCLUB

Die Freunde diskutieren Maria Lazar: »Die Eingeborenen von Maria Blut«

Moderation: Marion Bösker-von Paucker

Das idyllische Dorf Maria Blut ist nur ein paar Zugstunden vor Wien entfernt. Die 1930er Jahre sind angebrochen und die Bewohner des »österreichischen Lourdes« sind in Unruhe. Die vor dem Dorf gelegene Konservenfabrik hat schließen müssen. Viele geben ihr letztes Erspartes für eine kuriose neue Investition her. Als sich der dafür verantwortliche Unternehmer jedoch mitten während des Volksfestes erschießt und seine Unternehmung scheitert, entwickelt sich in Maria Blut eine ungeheure Dynamik: Die angeblich Schuldigen sind schnell ausgemacht – und für die wird es jetzt brandgefährlich.

Die Wiener Schriftstellerin Maria Lazar (1895–1948) gehört zu den hellsichtigsten literarischen Stimmen ihrer Epoche. In kurzen, packenden und sprachlich brillanten Szenen entwirft sie zwei Dutzend herrlich schräge Figuren, die am Vorabend des Nationalsozialismus zwischen Marienkult, Wunderglauben, Verschwörungstheorien und aufkommendem Ultranationalismus aufgerieben werden.

Ihr umfangreiches Werk wird erst jetzt wiederentdeckt und im VERLAG DAS VERGESSENE BUCH verlegt. DIE EINGEBORENEN VON MARIA BLUT, 1937 in Bertolt Brechts Exilzeitschrift DAS WORT teilabgedruckt, wurde aktuell im Akademietheater in Wien inszeniert, die Produktion ist eingeladen zum BERLINER THEATERTREFFEN 2023.