Moderation: Niels Beintker (Bayerischer Rundfunk)
»Kairos, der Gott des glücklichen Augenblicks, habe, so heißt es, vorn über der Stirn eine Locke, einzig an der kann man ihn halten. Ist aber der Gott erst einmal auf seinen geflügelten Füßen vorübergeglitten, präsentiert er einem die kahle Hinterseite des Schädels, blank ist die und nichts daran ist mit Händen zu greifen.«
Jenny Erpenbeck »Kairos«
Ein Land geht unter und ein neues soll entstehen: In ihrem aktuellen Roman (Penguin) erzählt die vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin Jenny Erpenbeck die Geschichte einer toxischen Liebe vor dem Hintergrund der deutsch-deutschen Wende. Es geht um Wahrheit und Lüge, Macht und Ohnmacht, Zweifel und Hoffnung – in der Geschichte der untergehenden DDR ebenso wie in der Beziehung des ungleichen Liebespaars.
»Wie es ihr gelingt, einen Moment der Zeitgeschichte in einer so bedrückenden wie faszinierenden Beziehung zu kondensieren, ist das eigentliche Geheimnis dieses Romans.«