Moderation & deutsche Lesung: Doris Dörrie
Zwei Autorinnen zwischen zwei Welten: Alina Herbing und Xialou Guo sprechen über das Dorf als Anti-Idylle, Sehnsucht nach der Stadt und wie sich Herkunft in die Person einschreibt.
Christin will weg. Sie hat ihre Friseurlehre geschmissen und versorgt nun in einem mecklenburgischen Ka die Kälber auf dem Hof ihres Freundes. Doch wo kann eine Frau Anfang zwanzig ohne Ausbildung hin – und wer wird sie sein an einem Ort,den sie nicht kennt? Alina Herbing weiß, wovon sie in »Niemand ist bei den Kälbern« (Arche Verlag) schreibt: Aufgewachsen im selben Dorf wie ihre Roman gur, lebt sie heute in Berlin.
Genau wie Xialou Guo, die dafür noch weiter gegangen ist: In »Es war einmal im Fernen Osten« (Albrecht Knaus Verlag) erzählt die Autorin und Filmemacherin von ihrer Lebensreise, die sie aus einem bitterarmen Fischernest am Ostchinesischen Meer in den 1990er-Jahre an die Filmhochschule Peking und schließlich über London nach Berlin führt.